Gedichte

Aufsteh-Verse


Tauffrisch der Morgen

dem Bette entwischt

wir sind nicht verloren

wir sind doch erpicht

Was bringt uns der Tag?

Der erste Advent

Besinnliche Zeit

Es dunstet der Tag

Ich bin bereit.

Hochheller Genuss

Schwarz wie mein Traum

Der Kaffee ein Muss

Bitte ohne Schaum.


(2022)


Du, mein Rhein.

An Deinen Ufern

kann ich glücklich sein.

Stromab, stromauf,

Städte zuhauf.

Köln, meine Macht am Rhein.

Nirgends kann es besser sein!


(2022)


So steh' ich hier und denke,

bis ich mir den Kopf verrenke.

Mit meinen Worten

bekämpfe ich den Schmerz.

Sie dringen ein tief in mein Herz.

Hörst du meinen Takt?

Da fühl' ich mich ganz nackt.


(2021)


Von fern die Worte hallen,

erhellen, fallen, wallen.
Von fern die Worte beben,

soeben, wollen leben.

Von fern, und doch so nah,

immer da, wunderbar.


(2021)


In vielen Richtungen

gibt es viele Lichtungen.

Ich stehe im Schatten,

doch möchte ich ins Licht.

Hinterrücks all die Schatten.

Das Licht so fern,

lässt mich ermatten.

Ich wandere über

viele Lichtungen,

in viele Richtungen.


(2021)


Ein stiller Gedanke leise,

tritt abends an, auf seine Weise.

Wirft sich den alten Mantel an,

oder schlüpft in neue Federn,

ist Krokodilhart oder Ziegenledern,

geht durch Frau wie Mann.

Ein stiller Gedanke leise,

windet und schält sich,

häutet mich, dich.

Die Nacht erwartet

diesen stillen Gedanken,

nur ein neuer Tag

weist ihm die Schranken.


(2021)


Nächtlich liegt im Nachtlicht:

Der Nächtling.

Er weilt durch die Nacht,

bis der Nächste wieder erwacht.

Der Nächtling wird nach und nach wach,

Nachtschicht unter seinem Dach.

Die Nacht, seine Nacht,

ist wie der Nachtisch des Tages.

Am Nachttisch

geht er seinen Tätigkeiten nach.

Übernächtigt.


(2021)


Evolution!


Sehen, hören, riechen, schmecken,

sich in den Bäumen verstecken.

Von Baum zu Baum hangeln,

durch Zeit und Raum.

Fühlen, lieben, wärmen, frieren,

die Höhle mit Bildern verzieren. 

Über Kontinente wandern,

durch Zeit und Raum.

Aufstehen, entwickeln, erproben, denken,

das Leben selbst lenken.

Erfinden, fortschrittlich leben,

in Zeit und Raum.

Erforschen, glauben, wissen, fragen,

Ungesundes kommt in den Magen.

Verleugnen, vermeiden, unbewusst leben,

in Zeit und Raum.


(2005)



Share by: